Mittwoch hieß es für mich Koffer packen, denn am Sonntag war es soweit, es ging mit dem ICE von Frankfurt nach Paris und dem TGV nach Bordeaux. Die Hinreise war schon etwas stressig, da eine Metro gesperrt war und wir gar nicht genau wussten wo wir lang mussten. Als wir eine deutsche Familie trafen, die uns helfen konnten, ließen wir uns erklären wo es lang geht und kamen noch recht­zeitig zu unserem Anschlusszug nach Bordeaux.

 

In Bordeaux angekommen, wurden wir zum Crêpe Essen einge­laden. Zufrieden und müde gingen wir zu Bett. In der ersten Woche besuchten wir das CFA, die franzö­sische Berufs­schule, und lernten mit den franzö­si­schen Schülern, wie man richtig gutes franzö­si­sches Baguette und Brötchen, Croissant Brioche und Pain o Chocolat herstellt und aufar­beitet. Beim Croissant ist es zum Beispiel wichtig, an
den Spitzen den Teig einzu­rollen. Das tourieren machen sie hier auch anders und Baguette, für das die Franzosen berühmt sind, hat eine ganz bestimmte Methode es aufzu­ar­beiten.

Am Freitag wurde uns vom Berufs­schul­lehrer, die übrigens alle tolle und freund­liche Lehrer sind, gezeigt wie man Brioche herstellt, während die Franzosen für Ihre Meister­prüfung übten. Es ist faszi­nierend welche verschie­denen Methoden und Gebäck­arten es in Frank­reich gibt.

Am Freitag besich­tigten wir außerdem die Bio Brauerei “Le Mascaret”, die ihr Hopfen aus Deutschland bezieht.Wir probierten 3 ihrer Biere und lernten die Herstel­lungs­weise der Biere kennen.

Am Samstag hatten wir frei. Wir nutzten die Möglichkeit um nach Arcachon zur “Dune du Pilat” zu fahren. Die höchste Wanderdüne Europas.

Am Sonntag gingen wir gemeinsam auf dem Markt am Ufer der Garon frühstücken und aßen Austern. Da diese mir nicht schmeckten, aß ich danach noch Pommes. Danach hatten wir eine Stadt­führung durch Bordeaux. Wir lernten über die Geschichte Bordeauxs zum Beispiel, dass Bordeaux früher eine schwarze Fassade hatte, durch die Luftver­schmutzung, die sich auf dem Sandstein abgelagert hat. Die Stadt wurde gereinigt und jetzt strahlt sie wieder. Aller­dings gibt es einige Ecken, an man die schwarze Stadt noch erkennen kann.

2. und 3. Woche

In den anderen zwei Wochen fuhr ich mit der Tram zu meinem franzö­si­schen Betrieb “Boulan­gerie Berthelom” in Bouscat. Von Dienstag bis Samstag arbeitet ich von 6 – 13 Uhr. Also hieß es für mich 4:30 aufstehen, was ich aus Deutschland ja gewohnt bin.  

In der zweiten Woche lernte ich in der franzö­si­schen Patis­serie für mich viele neue Gebäcke und Herstel­lungs­weisen kennen.

Mir wurde sogar die Herstellung von einem Teig des Zitro­nen­ku­chens, der Ganache Praline und Coco anver­traut. Mit etwas Hilfe konnte ich dies selbst­ständig umsetzten.

Ich half bei der Ausga­nierung der verschie­denen Törtchen und unter­hielt mich auf Englisch mit meinen Kollegen. Die Verständigung war anfangs eher holprig. Google Übersetzer oder die Übersetzung einzelner Wörter halfen mir. Der Rest ging über Hände und Zeigen.

In der dritten Woche arbeite ich in der Bäckerei mit. Wir backten sehr viele Baguette und einige Brotsorten z.B. Sarrazin, Pain Tigre, Touzelle, Complet, Rug Brog etc. Und berei­teten Brioche vor.

Ein spezi­elles Baguette, was die Familien gerne essen, die besonders dasRand­stück vom Baguette mögen, war das Baguette d´epi:

Fazit:

Im großen Ganzen war der Austausch eine sehr schöne Erfahrung, die ich jedem empfehlen kann, der einmal im Ausland arbeiten möchte. Ich habe viele dazu gelernt im beruf­lichen sowie auch im persön­lichen zB. ist mir noch klarer geworden, dass ich Natur um mich herum brauche, denn auf lange Sicht ist mir die Stadt zu laut. Einen Vorteil hat man immer, wenn man die Sprache kann oder versteht. Man versteht sich aber auch sehr gut mit Händen und Füßen. Ich bin sehr dankbar den
Austausch gemacht zu haben und danke hiermit nochmal für die Organi­sation und die Möglichkeit.

Herzliche Grüße aus Mainz Kastel
Frederike 🙂

Liebe Frederike,

danke für deinen inter­es­santen Bericht. Schön, dass du wieder da bist!

Dein biokaiser Team